Karten der Preußischen Uraufnahme von 1836-1842
An der Anfertigung präziser, das gesamte Staatsgebiet umfassender Karten hatte das preußische Militär in Anlehnung an die Kartenwerke von Le Coq (entstanden 1795 bis 1805) und Tranchot (entstanden 1802 bis 1814, 1816) großes Interesse.
Ab 1816 wurde unter der Leitung des bereits an diesen vorherigen Vermessungsarbeiten beteiligten Generalfeldmarschalls Karl von Müffling (1775-1851) die erste preußische Rheinaufnahme durchgeführt. In deren Verlauf sind 1819 auch die ersten Karten der Kreise Siegen und Wittgenstein aufgenommen worden.
Bildnachweis: Gemeinfrei (public domain)
Von dieser ersten auf trigonometrischen Messungen beruhenden militärischen Landesaufnahme zu unterscheiden ist die Entstehung des preußischen Urkatasters zwischen 1820 und 1837. Das zwischen 1816 und 1819 aufgenommene Hauptdreiecksnetz der Militärs ist unter der Projektleitung des Vermessungsbeamten Nikolaus Emmerich aus Arnsberg Anfang der 1820er Jahre neu berechnet worden.
Zu diesem Zweck wurde von dem aus Allenbach stammenden Landmesser Johann Jakob Vorländer von April bis Juni 1822 im Kreis Siegen ein Dreiecksnetz II. Ordnung angelegt. Dessen Haupttriangulationspunkte befanden sich auf dem Giebelwald, dem Engelsberg, der Haincher Höhe und auf dem Turm des Oberen Schlosses in Siegen.
Bildnachweis: Schmidt, Rudolf (Bearb.), Die Triangulationen in Nordrhein-Westfalen. Eine historische Darstellung, hgg. v. Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen, Bad Godesberg 1960, S. 80
Erläuterungen zu den Musterblättern für die topographischen Arbeiten des Königlich Preußischen Generalstabes, Berlin 1818 (PDF).